Die Weißweingläser

Weißweinglas

Während es für gewöhnlich nicht von großer Bedeutung ist, in welche Art von Flasche ein Wein nach der Kelterung abgefüllt wird, ist es jedoch umso wichtiger, das richtige Glas für den Genuss des Weins zu wählen.

Geschichtlich betrachtet haben Weingläser seit Beginn des 18. Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche Weintrinker und Weinkenner haben schnell erkannt, dass ein im falschen Glas servierter Wein sein Potenzial nicht zur Gänze ausschöpfen kann und am Gaumen nicht das gewünschte Feuerwerk an Aromen entfacht. Daher zollen Sie mit der Wahl des richtigen Weinglases, dem Wein selbst und natürlich auch der harten Arbeit des Winzers den gebührenden Respekt. Doch nicht jede Rebsorte braucht ihr eigenes Glas, meist kann ein Glas auch für verschiedene Weinsorten verwendet werden.

Da in Deutschland und vor allem in der Pfalz sehr viel und vor allem sehr guter Weißwein gekeltert wird, möchten wir Ihnen in diesem Artikel einige Informationen und Tipps über die Wahl des richtigen Weißweinglases geben und Sie über seine Eigenschaften näher informieren.

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Das Weißweinglas im Überblick

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ein universelles Weißweinglas für die verschiedensten Weißweine aus Deutschland oder anderen Weinbaunationen zu verwenden. Dieses ist etwas schmaler von der Form und weitaus kleiner als ein herkömmliches Rotweinglas. Der Grund für die geringere Größe, den kleineren Durchmesser des Kelches und das geringere Volumen eines universellen Weißweinglases ist einfach erklärt. Vor allem junge, spritzige und leichte Weißweine benötigen viel weniger Luft, um ihre Aromen zu entfalten als gereifte und schwere Rotweine. Zudem bringt ein schmales Glas auch weitere Vorteile mit sich, die gerade beim Genuss von Weißwein essenziell sind. Durch das schmale Glas erwärmt sich der Weißwein nicht so schnell und gleichzeitig können die Fruchtigkeit und die Säure des Weins perfekt gebündelt und weiter zur Nase und an den Gaumen transportiert werden. Ein universelles Weißweinglas können Sie, wenn Sie aus Platzmangel nicht zu viele verschiedene Weingläser kaufen möchten, natürlich auch zum Genuss von jedem Weißwein verwenden, eine eindeutige Empfehlung ist das allerdings nicht.

Da die Ansprüche der verschiedenen Weißweinrebsorten stark variieren können, sollten Sie, wenn Sie ein passionierter Weintrinker oder Kenner sind, darüber nachdenken, auch unterschiedliche Gläser anzuschaffen. Aromastrake Sorten wie Sauvignon blanc oder Muskateller können ihr Potenzial nämlich nur in Gläsern zeigen, die genug Platz bieten und dem Wein die Möglichkeit geben, seine Aromen zu entfalten. Ein klassischer Chardonnay bevorzugt im Gegensatz dazu eher ein bauchiges Weinglas, welches dem Wein eine ausreichende Luftzufuhr garantiert.

Neben der Rebsorte spielen für die Wahl des richtigen Weinglases aber auch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Dazu zählen neben dem Alter des Weins auch sein Ausbau bzw. seine Qualitätsstufe. Während junge und fruchtige Weine gekühlt aus kleinen Universal-Weißweingläsern getrunken werden können, entfalten hochwertigere Prädikatsweine ihre Aromen nur in einem Glas, in dem sie auch genug Raum haben bzw. genügend Luftzufuhr bekommen.

Zwei: Das ist die magische Zahl bei der Wahl der Weißweingläser

Um die meisten Weißwein-Typen passend servieren zu können und dem Wein die Chance zu geben, sich perfekt zu präsentieren, sollten Sie mindestens zwei verschiedene Typen von Weißweingläsern besitzen.

Ein sogenanntes Chardonnay-Glas für sehr kräftige und ausdrucksstarke Weißweine und ein Riesling-Glas für leichte, spritzige und aromatische Weißweine.

Das Chardonnay-Glas für kräftige Weine kennzeichnet sich durch seine üppige Breite und den nach oben hin stark verjüngtem Kelch. Ein weiteres Charakteristikum dieses Glastyps ist ein sogenannter „Tiefpunkt“ am Boden des Kelches. Dieser Tiefpunkt und der große Durchmesser des Kelches mäßigen die Temperatur des Weins, wodurch die im Wein vorhandenen Holzaromen etwas abgemildert werden. Das Chardonnay-Glas ist aber nicht nur für Chardonnay, sondern auch für andere Weißweine wie Grauburgunder, Gutedel, Chablis oder Meursault geeignet.

Der zweite sehr wichtige Glas-Typ für den Genuss von Weißweinen ist das Riesling-Glas. Dieses verfügt meist über einen recht langen Stiel, eine feine Wandstärke und eine konkave Form des Kelches. Dieses Glas ist so gebaut, um die durch Sauerstoff und Alkohol transportierten feinen Aromen des Weins perfekt zu konservieren. Ein weiteres Charakteristikum ist die sich zur Mitte hin leicht schließende Form, die dafür sorgt, dass die Mineralität und die Säure des Weins sorgsam eingebettet werden und seine feinen Duftnoten durch diese nicht überwältigt werden. Neben dem Genuss von Riesling ist dieser Glastyp auf für Weißweine wie Grüner Veltliner oder Gewürztraminer geeignet.

Klein aber fein: Fazit zum richtigen Weißweinglas

Klein aber Fein  - Das Weißweinglas

Ilshat  – stock.adobe.com

Viele Weißweine sind mit einer reichhaltigen Aromatik ausgestattet, doch in puncto Intensität sind sie viel zurückhaltender als Rotweine. Aus diesem Grund eignen sich vor allem mittelgroße Weingläser mit einem kleineren Kelch für den Genuss von Weißwein. Eine Ausnahme von dieser Regel sind kräftige und im Holz ausgebaute Weißweine, die ein größeres Glases benötigen, um genügend Luft zu bekommen und ihre Aromen zu entfalten.

Daher sollte der moderne Weinkenner mindestens zwei verschiedene Arten von Weißweingläsern besitzen. Denn wenn Sie gerne Wein trinken und diesen auch schätzen, dann lohnt es sich für Sie doppelt, wenn Sie den Wein auch aus dem passenden Glas trinken. Sie werden auf jeden Fall einen Unterschied schmecken.