Der Silvaner, auch Sylvaner oder Grüner Silvaner genannt, gilt als eine der bekanntesten und ältesten weißen Rebsorten. In Deutschland ist sie sogar die beliebteste! In altrömischen Schriften wird sie bereits im 1. Jahrhundert nach Christus erwähnt. Ein Zisterzienser-Orden aus dem Steigerwald in Franken soll die Traube im 17. Jahrhundert nach Deutschland gebracht haben. Die erste belegte Pflanzung soll in der Lage Schlossberg in Castell stattgefunden haben. Entstanden ist die Rebsorte als Kreuzung von Traminer und "Österreichisch Weiß". Der Name stammt vom lateinischen Wort "silva" für Wald.
Wie für einige andere Rebsorten bietet die Pfalz als eines der wärmsten Anbaugebiete ideale Bedingungen, so dass der Silvaner in Deutschland hauptsächlich dort wächst. Die Fläche in der Pfalz beträgt mittlerweile ca. 900 Hektar. Der Wein gedeiht am besten auf Lehm- und Kalk-haltigen Böden und Lagen, und ist sehr frostempfindlich. Der Pfälzer Wald schützt die Weinanbaugebiete vor kalten Winden und zu starken Regenfällen. Grundsätzlich gilt für die Silvaner-Rebe: Um so schwerer der Boden, desto vollmundiger gerät der Charakter des Weines.
Das Spektrum des Silvaner reicht so von fruchtig und leicht über körperreich bis hin zu wuchtigen Sorten. Er verfügt nur über eine leichte Säure, so dass er leicht verträglich ist, und wird für seine mineralischen Anklänge geschätzt. Er ist daher auch als unkomplizierter Schoppenwein sehr weit verbreitet. Ansonsten passt er hervorragend zu Spargel und leichten, gedünsteten Fischgerichten, zu hellem Fleisch und zu Salaten, aber auch zu kräftiger Regionalküche. Die Aromen im Bouquet erinnern an reife Birnen, Artischocken, Stachelbeeren, Honig, Melone und an frisches Gras. In der Pfalz wird dieser Wein gerne in Edelstahltanks ausgebaut. Preisgekrönte Beeren-Auslesen reifen dagegen im Holzfass. Wegen seiner Vielfalt erlebt der Wein zur Zeit eine große Renaissance und wird vor allem unter modernen Wein-Konsumenten gerne verköstigt.