Im alten Ägypten wurden das erste Mal Trinkgläser bestimmten Getränken zugeordnet. Die kunstvolle Art der Glasgestaltung sowie die Vielfalt der Varianten haben dazu geführt, dass sich auch innerhalb der einzelnen Trinkgläser eine große Bandbreite an Möglichkeiten entwickelte. So entstand das Weinglas. Mittlerweile gibt es Gläser für Weißwein und Rotwein.
Inspiriert wurden die Hersteller auch von den Speisen, die die Getränke begleiten sollten. Während Weißwein zu hellem Fleisch und Fisch getrunken wird, wird Rotwein zu dunklem Fleisch und stark aromatischen Speisen getrunken. Das Weinglas kommt dem Aussehen eines Kelches sehr nahe. Im 18., 19. und 20. Jahrhundert wurden hochwertige Weingläser aus edlem Kristall gefertigt. Gravuren, Malereien, Ätzmuster und Goldmuster prägten das Design. Der edle Tropfen wurde durch den exquisiten Schliff zum Funkeln gebracht. Im 21. Jahrhundert könnte der Unterschied zum traditionellen Weinglas kaum größer sein. Die Gläser sehen noch immer wie ein Kelch mit Stiel aus. Das Glas selbst ist aber glatt. Hochwertige Rotweingläser dieser Generation sind aber noch immer mundgeblasen und reine Handarbeit.
Die traditionelle Art ist das Weinglas mit Stiel und einem Fuß. Diese Form wurde viele Jahrhunderte beibehalten. Dabei standen die beeindruckende Optik und der gute Stand sowie der Geschmack des edlen Getränkes im Vordergrund. Im 21. Jahrhundert wird auch das Weinglas ohne Stiel angeboten. Für Rotwein sind diese bauchig und kurz. Besonders für Menschen mit Problemen der Feinmotorik ist das eine wesentliche Erleichterung. Bauchige Gläser lassen sich leichter anfassen und halten. Die Form bestimmt die Entfaltung des Aromas im Rotweinglas. Die Form der Kuppa (Kelch) steht noch immer im Vordergrund. Das moderne Rotweinglas wurde von Claus Josef Riedel entworfen. Die schlichte, elegante Form wurde zum großen Erfolg. Die Kernaussage des Designs besteht darin, dass die Optik des Glases den Charakter des Weines widerspiegeln soll. Heute gehören Riedel Gläser zu den Topmarken weltweit.
Das Weinglas wird als Einzelstück, im Set oder als Geschenkpackung mit einer Flasche qualitativ hochwertigem Rotwein und mehreren Gläsern angeboten. Das Weinglas ohne Stiel stellt da keine Ausnahme dar. Besonders eindrucksvoll sind Sets mit einem Weinglas und der dazu passenden Karaffe. Diese sehen elegant aus und sind meistens sehr langlebig.
Das spezielle Weinglas für die Verkostung ist kleiner als üblich und hat einen Stiel. Die optimale Trinktemperatur für Rotwein beträgt 15 bis 17 Grad Celsius. Um die Temperatur durch die Handfläche nicht zu erhöhen, sollte das Rotweinglas nur am Stiel angefasst werden. Der Rand sollte dünn, also nicht gerollt sein. Durch den optimalen Rand wird die Zunge gleichmäßig benetzt. Das Rotweinglas sollte bei der Verkostung nie ganz gefüllt sein, sonst hat das Bukett nicht genügend Freiraum, um sich zu entfalten.
Die industrielle Fertigung hat einen Wandel durchlaufen. Mittlerweile werden industriell gefertigte Gläser geblasen. Dies geschieht mittels Blasformmaschine und Pressluft. Die Pressluft wird in
eine teilbare Form mit Glasschmelze mit hohem Druck einblasen. Die Form teilt sich und das noch heiße Glas kann abgeschlagen werden. Der scharfe Rand wird entgratet.
Die manuelle Fertigung mit der Glasmacherpfeife bedient sich nach wie vor der althergebrachten Technik. Die Pfeife nimmt die benötigte Masse an Glasschmelze auf und unter ständigem Drehen und
Wenden wird Luft eingeblasen. Ist die gewünschte Form erreicht, wird das Weinglas abgeschlagen. Je nach Wunsch muss das Glas zur weiteren Bearbeitung zwischendurch immer wieder erhitzt werden.
Die Fertigung per Hand ist natürlich um einiges aufwendiger und kostet natürlich auch mehr. Die Qualität der Rotweingläser ist aber auch höher.
Weinliebhaber aus aller Welt sind meistens auch Sammler. Traditionelle Weingläser, vor allem aus Kristall, sind sehr wertvoll und werden auf Auktionen angeboten. Da die Preise sehr hoch sind, wird auch in diesem Bereich der Vintage-Stil immer beliebter. Ein Weinglas im Vintage-Stil wird nach traditionellen Mustern hergestellt. Preislich liegen diese Gläser zwischen den Originalen und den industriell gefertigten. Ein Weinglas ohne Stil ist jedoch nicht dabei. Da dies eine moderne Form ist.
Weingläser ohne Stiel werden vor allem von Menschen, die entweder den Stiel nicht so gut halten können und jenen, die dieses Trinkgefühl bevorzugen, gewählt. Weingläser ohne Stiel ähneln Whiskygläsern. Wein wird oft schneller getrunken als Whisky. Das längere Halten des Stiels bereitet aber vielen Menschen Probleme. Deshalb wird die bauchige Form vorgezogen. Weingläser ohne Stiel werden meistens bevorzugt, wenn der Rotwein nicht als Begleiter, sondern pur getrunken wird. Begleitet der Rotwein Wild, wird das Rotweinglas zwischendurch immer wieder auf dem Tisch abgestellt. Somit werden die Hände entlastet. Für Feste und die dazugehörige Tafel werden daher Weingläser mit Stiel bevorzugt. Die Optik ist eine reine Geschmackssache. Sie ist nicht immer der alleinige Entscheidungsfaktor.
Ein Weinglas ohne Stiel oder mit Stiel ist für jeden Rotweintrinker ein hervorragendes Geschenk mit hohem Erinnerungswert. Dabei spielen nicht nur die Qualität des Glases, sondern auch die Art der Verpackung eine wesentliche Rolle. Das kann ein hübscher Karton, aber auch eine Tube sein. Dekorative Tubes oder Kartons werden wiederverwendet oder weitergeschenkt. Somit handelt es sich um ein sehr nachhaltiges und umweltfreundliches Geschenk. Ganz besonders begehrt sind dekorative Holzkisten aus Vollholz oder Lederschatullen. Diese werden dann genutzt, wenn neben dem Weinglas ohne Stiel oder dem Rotweinglas noch eine Flasche hochpreisigen Weines oder ein Gläser-Set enthalten sind. Verkostungs-Sets für Rotwein sind als Geschenk immer gerne gesehen. Alle Hersteller bieten Geschenkgutscheine an. Der besondere Reiz liegt darin, dass sich Weinliebhaber das Weinglas ihres Geschmacks aussuchen können.